Bereits zur Gründung der LMedia war klar: Wir wollen etwas bewegen. Dafür haben wir kurz nach unserer Gründung, zu Beginn des Jahres 2019, die Initiative „Vision 2022“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto “vermitteln - vernetzen - unterstützen” hatte sie das  Ziel, Unternehmen in Deutschland bei der Digitalisierung zu unterstützen.

In den drei Jahren unserer Initiative haben wir vielseitige Hürden und Bedenken von Unternehmen gesehen. Unserer Erfahrung nach sind es überwiegend die kleinen Detailfragen und Unsicherheiten, die einer erfolgreichen und effizienten Digitalisierung im Weg stehen.  Doch es zeigt sich oft, egal wie klein, am Ende ist das Resultat eine gescheiterte oder anderweitig nicht gänzlich gelungene Digitalisierung. Die daraus resultierenden, negative Erfahrungen verbreiten sich am schnellsten und  bleiben hartnäckig im Hinterkopf. So verlieren ganze Unternehmerkreise, immer wieder aufs Neue, die Motivation und langsam aber sicher das Rennen mit deren Konkurrenz.

Diesen Kreislauf und die verbundenen Herausforderungen konnten wir für mehrere dutzende Unternehmen und Selbstständige beseitigen und so den Anschluss an die Konkurrenz wiederherstellen, diese teils sogar übertreffen. Der Schlüssel hierzu war eine verständliche Beratung, aber auch klare Umsetzungskonzepte und die vertrauensvolle Begleitung in der Praxis. 

Da häufig nicht nur die notwendige Expertise, sondern auch finanzielle Möglichkeiten einen kritischen Faktor für die erfolgreiche Digitalisierung darstellen, haben wir unseren Kunden zusätzlich mit einer hausinternen Förderungen unterstützt. Und auch hier fragen wir uns, brauchte es diese Förderung und wie erfolgreich war sie? Für die Herausforderungen der “Zukunft” fehlt es vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen an Kapazitäten. Die solide Bewältigung des Alltags, das eigene Produkt und die angestrebte Qualität nehmen allzu oft jegliche verfügbare Kapazitäten in Anspruch. Um darüber hinaus Mitarbeiter, Strukturen und Werkzeuge an eine veränderte Arbeitsweise und einen sich wandelnden Markt anzupassen, braucht es weitaus mehr Zeit, Expertise und Kapital, als häufig verfügbar ist. Um bei unseren Kunden für einen nachhaltigen Erfolg zu sorgen, haben wir daher mit mehreren tausend Euro dabei geholfen, die vorhandenen Kapazitäten zu stärken und zu entlasten.

Eine Herausforderung blieb jedoch oft, auf welche wir nur einen indirekten Einfluss nehmen konnten. Es braucht eine grundlegende Änderung der Arbeitskultur.

Viele Unternehmen mit Digitalisierungsschwierigkeiten sind von fehlender Flexibilität und Änderungsbereitschaft in der Organisation geplagt. Die Digitalisierung benötigt, je nach Unternehmensgröße und Alter der Mitarbeiter, unterschiedlich lange. Entscheidend ist aber vor allem eine gewisse Fehlertoleranz. Langjährig bestehende Unternehmen erlauben sich nur wenige Fehler und zwingen somit indirekt den einzelnen Mitarbeitern, eine gänzliche Fehlerfreiheit einzuhalten. Daraus entsteht ein kaum tragbarer Druck, egal ob dieser gewollt oder ungewollt ist. Besonders dramatisch äußert sich das in den Zahlen. In bisher nicht digitalisierten Unternehmen betrachten 40% der Mitarbeiter diese Fehlerkultur als das größte Hindernis für die Digitalisierung Ihres Unternehmens. Zusätzlich ist diese Fehlerkultur für Unternehmen in einer globalisierten Welt schädlich, in welcher selbst ein Start-up einem globalen Marktführer den Rang ablaufen kann. Junge Marktteilnehmer sind meist präsenter, schneller und effizienter - Fehlerfreiheit tritt in den Hintergrund. 

In der Digitalisierung bleibt noch viel zu tun - auch im Hinblick auf staatliche Rahmenbedingungen. Ein Gutachten der Bundesnetzagentur zur Internet-Mindestgeschwindigkeit kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass 10 Mbit/s als Download ausreichen (Anm.: im Homeoffice wird in der Praxis meist das Dreifache empfohlen). Dadurch zeigt sich nur einmal mehr, wie hausgemacht viele der aktuelle Herausforderungen sind.

Die Vision2022 konnte, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Erfolge erzielen und wir sind stolz, dass wir diesen Beitrag zur Digitalisierung der deutschen Wirtschaft geleistet haben. Es bleibt das Wissen, um die noch großen Herausforderungen, weshalb wir bereits an Nachfolgeprojekte denken. Wir hoffen, dass wir diese, gestützt durch die eigene wirtschaftliche Entwicklung, umfangreicher ausgestalten können und somit noch mehr Unternehmen in Deutschland auf aktuelle und kommende Herausforderungen vorbereiten können.


Quellen: the factlights Studie 2020, Pressemitteilung d. Bundesnetzagentur.

[Beitrag von 01/21]